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Saribasch ist eines der Hochgebirgsdörfer Aserbaidschans. Es liegt auf einer Höhe von 1.602 Metern auf einem Plateau des Kaukasusgebirges. Von hier aus bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf die Umgebung – die Landschaft ist wild und wunderschön zugleich. Das Dorf ist nur mit dem Auto erreichbar, doch selbst dieses stößt manchmal an seine Grenzen: Bei langanhaltendem Regen wird die Straße zum Dorf von einem reißenden Fluss durchbrochen. Wer eine Reise nach Saribasch plant, sollte daher unbedingt die Wettervorhersage im Blick behalten.

Sarybash village in winter.JPG
By Turalhemidli - Own work, CC BY 3.0, Link

Die Straße ist gefährlich, der Weg zum Dorf führt steil bergauf, und natürlich gibt es viele Serpentinen. Der Weg ist unbefestigt, felsig und stellenweise stark beschädigt, weshalb man besonders vorsichtig fahren muss. Auf der einen Seite ragen Felsen empor, während auf der anderen eine Klippe zu einem reißenden Fluss abfällt. Es ist ratsam, mit einem Geländewagen zu fahren, da Limousinen hier ungeeignet sind – Stadtautos sollte man am besten am Fuß der Berge parken. Die Dorfbewohner besitzen meist einen UAZ, ein robustes Fahrzeug, das auch schwierige Passagen meistern kann. Dennoch fahren die Dorfbewohner wegen der anspruchsvollen Strecke selten in die Stadt.

Zur Geschichte

Die Geschichte des Dorfes ist eigentlich sehr tragisch. Saribasch wurde von den Tsachuren gegründet, die dem Tsachur-Tuchum Misafirar angehörten. Die Dorfbewohner trennten sich von ihrer Gemeinschaft und siedelten sich an einem anderen Hang des Kaukasusgebirges an. Die benachbarte christliche georgische Bevölkerung konnte jedoch die Nähe zu den muslimischen Tsachuren nicht akzeptieren. Die Georgier stellten ein Heer zusammen und griffen Saribasch an.

Die Dorfbewohner erfuhren jedoch von dem bevorstehenden Angriff und errichteten etwa 1,5 Werst unterhalb des Dorfes eine Barrikade aus Schutt. Spuren dieser Verteidigungsanlage sind bis heute sichtbar. Die georgische Armee konnte die Blockade nicht durchbrechen, und die Kämpfe zogen sich über mehrere Tage hin. Schließlich spalteten sich die Angreifer in zwei Gruppen: Eine setzte den Angriff direkt fort, während die andere die Blockade umging. Die Georgier drangen durch die Agchai-Dere-Schlucht bis zu einem Hügel oberhalb von Saribasch vor und griffen das Dorf von dort aus an.

Zu dieser Zeit waren im Dorf fast nur Frauen, alte Männer und Kinder zurückgeblieben – alle fielen dem Angriff zum Opfer, während die Männer des Dorfes die Angreifer an der Barrikade abwehrten. Die älteren Männer, die während des Angriffs in der Moschee beteten, wurden ebenfalls getötet. Die Moschee des Dorfes trägt heute noch den Namen „Schechitlik“, was „Ort der Märtyrer“ bedeutet. Die Nachricht von dem Massaker verbreitete sich unter den Bergvölkern, die daraufhin die georgische Armee angriffen – einige Georgier wurden dabei getötet, andere gefangen genommen.

Das Dorf ist auch heute noch belebt, obwohl hier nur noch 11 Familien leben. Die Einheimischen haben sich assimiliert und betrachten sich mittlerweile als Aserbaidschaner.

Wie kann das Dorf Sarybasch einen modernen Touristen anziehen?

Zunächst einmal die Schönheit der Natur. Dies ist wahrscheinlich einer der landschaftlich schönsten Orte in der Gegend – von der Höhe von 1602 Metern hat man einen perfekten Blick auf eine Reihe von Bergen und serpentinenartigen Flüssen. Die Natur hier ist wild, rau und wunderschön – man kann die hiesige Szenerie endlos bewundern. Von jedem Ort im Dorf und in der Umgebung hat man malerische Aussichten.
Als angenehmer Bonus zu der Reise – einzigartige Steinarchitektur. Das Dorf liegt direkt am Berg. Die Gebäude hier sind ebenfalls überwiegend aus Stein – viele Häuser sind mehr als ein Jahrhundert alt. Einige Gebäude sind verschlossen und sehen ziemlich verlassen aus. Aber es gibt Häuser, in denen Menschen leben, und das spürt man.

Im Allgemeinen sieht das Dorf selbst nicht offenkundig verlassen aus. Ja, es gibt Stellen, an denen das Dorf eher wie ein Geisterdorf aussieht – und hier finden sich viele Orte für ungewöhnlich stimmungsvolle Fotos. Aber wenn man ein wenig abseits oder ins Zentrum geht, sieht man schon Hühner auf der Straße, hört Schafe blöken und Kühe auf den Weiden in der Nähe muhen.

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By Turalhemidli - Own work, CC BY 3.0, Link

Trotz der geringen Einwohnerzahl verfügt das Dorf über eine restaurierte Moschee, eine Sekundarschule, ein Kulturhaus und im Sommer ein Teehaus. Außerdem gibt es ein Denkmal für einen Hirten und einen Pavillon in der Nähe, wo man sitzen und die majestätische Umgebung aus der Vogelperspektive bewundern kann.

Und wo wäre man ohne die kaukasische Gastfreundschaft? Im Dorf leben zwar nur etwa 30 Menschen, aber jeder Bewohner zeigt Ihnen gerne Saribasch, erzählt Ihnen die Geschichte des Dorfes und verwöhnt Sie mit köstlichem Tee und Marmelade. Ich empfehle Ihnen, das Nationalgericht des Gakh-Distrikts, Surchullu aus getrocknetem Fleisch, zu probieren – es wird Ihnen sicher gefallen.

Der Weg nach Saribasch ist zwar beschwerlich, gefährlich und rau, genau wie die umliegende Natur. Doch dieser Ort ist definitiv einen Besuch wert – mindestens einmal im Leben.

Bilder Masimov
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